2 Spiele für dein stressfreies Weihnachtsfest

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Quick and Pissy Podcast Folge.

00:00:10: Heute geht es um zwei Spiele für dein stressfreies Weihnachtsfest.

00:00:15: Vielleicht kennst du das auch, vielleicht bist du selbst betroffen oder aber du erlebst

00:00:21: es in deinem Umfeld, dass Weihnachten vor der Tür steht und es vielleicht wieder zu einem

00:00:27: großen Familientreffen kommt. Viele Menschen, vielleicht hast du Geschwister, vielleicht gibt es Onkels

00:00:34: und Tanten, vielleicht gibt es noch erweiterte Verwandte oder vielleicht ist es auch einfach so,

00:00:38: dass du sagst, eigentlich habe ich selbst auf meiner eigenen Eltern nicht so viel Lust. Das ist

00:00:42: natürlich schade, wenn das so ist, aber ich habe es mit vielen Menschen schon erlebt, dass die gesagt

00:00:46: haben, ich habe gar keinen Bock auf diese Feiertage, ich habe gar keinen Bock auf wieder dieses Getouhe

00:00:51: und wir haben uns alle lieb und alles ist fröhlich und in Wirklichkeit ist es vielleicht gar nicht

00:00:55: fröhlich, weil überall sind Streitereien, vielleicht läuft die Beziehung nicht, vielleicht läuft

00:00:59: die Beziehung der Verwandten nicht oder oder oder. Also ganz oft habe ich das, dass mir Menschen sagen,

00:01:04: so richtig Lust auf dieses ganze Zusammenkommen und heile Weltgetouhe haben sie nicht. Und da habe

00:01:11: ich für dich jetzt etwas, solltest du betroffen sein, dann habe ich für dich zwei Spiele, die du

00:01:15: machen kannst, damit es dir dieses Jahr anders geht, dass du das gar nicht so an dich rankommen

00:01:20: lassen wirst, sondern stattdessen arbeitest du sogar noch an deinen eigenen Kompetenzen. Das

00:01:26: gleiche muss natürlich, falls du diese Folge nicht am Weihnachten hörst, das geht natürlich auch

00:01:29: immer, sobald es um Gruppen geht und das muss auch nicht zwingend die Familie sein, es können

00:01:33: auch andere Gruppen sein, es kann sein, wenn du mal wieder im Team-Meeting mit allen zusammen

00:01:37: kommst und du eigentlich denkst, uaaah, das ist ein Energie-Sauger, Energie-Vampire überall um dich

00:01:42: rum, dann wird ja auch diese Folge Guttung. Spiel Nummer 1, finde raus, wie dein Gegenüber denkt und

00:01:53: lass sie dabei sie selber sein. Was meine ich da mit? In der Kommunikation gibt es zwei Grundmodelle,

00:01:59: die uns heute hier begleiten und die dein zukünftiges Weihnachtsgruppen fest oder welches

00:02:05: Fest auch immer neu definieren. Und zwar geht es mir darum, dass du probierst einfach mal,

00:02:10: sich auf die anderen einzulassen, ohne deren Meinung zu übernehmen, also dass du quasi die

00:02:16: Grundzüge des aktiven Zuhörns instrumentalisierst, dass du wirklich probierst zu sagen, okay, ich

00:02:22: probiere mal eine differenzierte Betrachtung aus, um zu schauen, was meint mein Gegenüber,

00:02:29: wie fühlt mein Gegenüber, wie geht's mein Gegenüber. Und zwar ohne, dass du den Anspruch hast,

00:02:35: die anderen zu verändern oder sie so hinzubiegen, wie du es gerade für richtig hältst. Das Schöne

00:02:43: daran ist, wenn du dich bewusst darauf einlässt, jemanden so sein zu lassen, wie er oder sie ist,

00:02:47: kannst du auch viel besser damit umgehen, wenn diese Person anders ist als das, was du gerne

00:02:53: hättest. Deswegen mein Tipp Nummer 1, spiele Nummer 1, folge den Menschen und probiere zu verstehen,

00:03:01: wie sie ticken, was sie meinen, was deren Gefühlzwelt aussagt und schau mal, ob du dahinter kommst. Und

00:03:10: sollte es so sein, dass du gezwungen wirst, da irgendwie eine Meinung zu sagen, dann darfst du

00:03:15: auch gerne mal sich einer Floske bedienen und sagen, Mensch, pass mal auf, du musst jetzt mal

00:03:19: drüber nachdenken. Dieser Satz ist eine sehr höfliche Version, um nicht gleich jemanden

00:03:23: kontrat zu geben, sondern zu sagen, pass auf, ich muss das auch nicht wirken lassen, ich muss

00:03:28: darüber nachdenken. Und das kann manchmal auch so ein Familienfest retten, weil angenommen du

00:03:34: bist anderer Meinung und du gehst dann in das Streitgespräch und die andere Seite wollte aber

00:03:38: eigentlich nur deine Bestätigung haben. Dann haben wir den Salat, dann steht das auf einmal Meinung

00:03:42: gegen Meinung und dann werden beide Parteien probieren, den anderen zu überzeugen. Aber gerade

00:03:47: in Familien erlebe ich sehr häufig, dass die Menschen gar nicht deine Meinung wollen, sondern

00:03:51: sie wollen eigentlich deine Bestätigung. Und deswegen ist es so wichtig, dass du dieses Spiel

00:03:55: z.B. mal zu überlegen, was wollen die eigentlich wirklich? Das heißt, auch hier, wenn du richtig

00:04:00: folgst, richtig zuhörst, dann wirst du merken, wollen die deine Meinung oder wollen die Bestätigung.

00:04:05: Und wenn die Bestätigung wollen, musst du dir bitte eine Frage stellen, wie doll tust

00:04:10: dir weh, wie teuer ist das für dich, da vielleicht sogar zu sagen, Mensch, ja, verstehe. Oder aber

00:04:17: sagst, wow, das muss ich jetzt mal sacken lassen. Alles das für ein besinnliches ruhiges Weihnachtsfest.

00:04:22: Man muss es nicht darauf ankommen lassen. Man muss es nicht eskalieren lassen, gerade dann,

00:04:26: wenn eigentlich alle Harmonie wollen. Manchmal ist es auch ganz gut, der Harmonie ein Stück

00:04:30: weit rauszugeben und das zuzulassen. Und auch da ist es wichtig, dass wir auch einfach vielleicht

00:04:35: nicht immer nur Recht haben wollen. Aber wo Recht haben wollen, natürlich geht so was nur,

00:04:39: wenn du die KMK-Regel beherrschst. Die KMK-Regel kennst du schon, wenn du hier regelmäßig reinhörst,

00:04:44: keiner mag klug.

00:04:45: Also natürlich sollst du dann nicht klug scheißern.

00:04:49: Also bitte bleibt da flauschen.

00:04:53: Das ist gerade für den zweiten Tipp, den ich dir noch gebe für das zweite Spiel.

00:04:56: Extrem wichtig.

00:04:57: Niemals in die klug scheißer Rolle gehen, weil dann bist du sofort wieder im Eskalationsmodus.

00:05:01: Neben dem aktiven Zuhören, was einer der Klassiker aus der klientenzentrierten Gesprächs-Psychotherapie

00:05:07: ist, habt eine eigene Podcast-Folge dazu gemacht.

00:05:09: Da gibt es noch ein anderes Modell, was in keinem Kommunikationstraining fehlen darf,

00:05:13: was viele schon in ihrer Ausbildung in der Schulzeit das erste Mal erleben, in der Regel

00:05:17: auch mindestens ein zweites Teil, weil es sogar ein drittes Mal im Rahmen des Berufslebens

00:05:20: für uns kräftetraining usw. ist, der gute Friede beim Schulz von Thun und seinen Kommunikationsquadrat

00:05:25: oder auch vier Seiten einer Nachricht.

00:05:27: So, falls du es noch nicht kennst, mache ich es mal ganz kurz, vom Schulz von Thun hat

00:05:31: festgestellt, die Kommunikation ist etwas komplex und es gibt sehr häufig Missverständnisse

00:05:35: und er probiert das Ganze so ein bisschen in einem theoretischen Modell zu vereinfachen

00:05:39: und hat festgestellt, man sendet immer automatisch auf vier verschiedenen Ebenen.

00:05:44: Das ist die Sachebene, das ist der sachliche Inhalt einer Nachricht, dann haben wir die

00:05:50: Appellebene, das ist eine Aufforderung zum Handeln, eine Aufforderung etwas zu tun, dann sagt

00:05:55: es gibt noch die Ebene der Beziehung, Beziehungsebene, das heißt wie stehen die Parteien zueinander,

00:06:00: was ist da die Beziehungsaussage und Last but not least gibt es noch die sogenannte Selbstoffenbarung.

00:06:07: Das bedeutet so viel wie was gibt der Sender über sich selbst preis oder die Senderin

00:06:12: selbstverständlich.

00:06:13: Diese vier Ebenen sind sehr, sehr spannend und wenn du dieses Modell kennst, dann ist

00:06:18: es ein Superspiel für dich jetzt beim zukünftigen Zusammenkommen mit all deinen Liebsten oder

00:06:23: auch nicht ganz so lieben, mal herauszufinden, wer in deinem Umfeld auf welcher Ebene besonders

00:06:30: gerne kommuniziert.

00:06:31: Denn wir alle haben so eine bevorzugte Ebene.

00:06:34: Also dieses Modell sagt wir Senden, Botschaften auf allen vier Ebenen und wir empfangen sie

00:06:39: auch gerne auf allen vier Ebenen und das ist natürlich ein unheimlich gutes Kommunikationstraining

00:06:44: und Kommunikationsspiel, da mal bewusst drauf zu achten.

00:06:47: Wie läuft die Kommunikation zwischen den Beteiligten ab?

00:06:50: Wer ist immer im Beziehungsmodus, also wer legt immer alles auf die Goldwaage, wie stehen

00:06:55: wir zueinander bei das?

00:06:56: Wer redet vielleicht immer durch die Blume und wer hört immer ein Appell und springt

00:07:00: gleich auf und ich dachte, es ist kalt hier, wer geht gleich los und schaltet die Heizung

00:07:04: ein oder macht das Fenster zu?

00:07:06: Oder wer ist da vielleicht immer sehr sachlich unterwegs?

00:07:08: Das ist eine super gute Möglichkeit auch wieder, um ein Stück weit sich zu dissoziieren,

00:07:14: also das was ich mit beiden Spielen möchte ist, dass du dich ein Stück weit zurückziehst,

00:07:18: dass du mal einen Schritt zurück machst und in die Beobachterperspektive gehst.

00:07:21: Also du dissoziierst dich, das heißt du gehst einfach mal einen Schritt zurück.

00:07:25: Dadurch fällt es dir viel leichter, selber nicht gleich in die Emotionen zu gehen, sondern

00:07:29: eben auch mal auf dein Gegenüber zu achten.

00:07:31: Und ehrlich gesagt sind diese beiden Spiele, Spiele die du für dein ganzes Leben brauchst,

00:07:37: weil umso häufiger du so was kannst, umso besser wirst du in der Kommunikation, denn

00:07:41: du wirst mehr verstehen, du wirst mehr sehen, du wirst besser reagieren können, weil du

00:07:45: viel besser lesen kannst, was dein Gegenüber braucht.

00:07:49: Deswegen könnte man das Ganze auch unter Empathietraining verstehen, das könnte genauso

00:07:53: der Titel dieser Portrasfolge sein.

00:07:55: Und wir bedienen uns dieser zwei Modelle aktives Zuhören für das eine Spiel, aber

00:08:00: auch das Beobachten und Rausfinden auf welcher Ebene kommuniziert eigentlich mein Umfeld

00:08:04: da permanent.

00:08:05: Und auch hier bitte, bitte, bitte nicht klug schreist dann nichts sagen.

00:08:10: Oh, sag mal meinst du das jetzt die ganze Zeit als Appell?

00:08:12: Oder möchtest du eigentlich gerade was über dich erzählen?

00:08:15: Oder bitte sei da vorsichtig, weil dann geht es in die Eskalation und dann haben wir den

00:08:19: Salat, dass du vielleicht nicht das besinnliche ruhige Weihnachtsfest hast im Kreise deiner

00:08:23: Liebsten.

00:08:24: Lange Rede, kurzer Sinn.

00:08:26: Geh das mit Spaß an, nimm das mal mit und wenn du sagst, du über mir ist alles hart.

00:08:30: Harmonisch, dann freue ich mich für dich, denn dann ist es besonders schön im wirklich

00:08:33: im Kreise seiner Liebsten die Weihnachtstage zu verbringen.

00:08:36: Und selbst wenn du sagst, okay ja es ist nur so ein Bittegut, dann hast du jetzt vielleicht

00:08:40: ein bisschen was zum Spielen.

00:08:41: Spielen macht den Erreger sehr viel Spaß und dann bin ich ganz gespannt, welcher Erlebnisse

00:08:46: du hast.

00:08:47: Probier es aus, reflektiere das aber auch für dich.

00:08:49: Und natürlich darfst du die Inhalte teilen, natürlich darfst du das mit deinen Liebsten

00:08:53: auch gemeinschaftlich nochmal besprechen und so eine Kommunikation reflektieren, solange

00:08:58: du nicht im Klugscheißer-Modus bist.

00:09:00: Ja und dann wünsche ich dir ein wunderschönes Weihnachtsfest.

00:09:03: Hab eine gute Zeit.

00:09:04: Sag auch mal Danke zu den Menschen, die in deinem Umfeld völlig selbstverständlich

00:09:08: sind und freue dich darüber, dass es sie gibt.

00:09:10: Und dann schalte nächste Woche wieder ein, denn da machen wir nämlich nochmal die letzte

00:09:14: Podcastfolge des Jahres und ja, dann freue ich mich und sag Danke, dass du das Jahr 2023

00:09:20: dabei warst.

00:09:21: Alles Liebe, bis nächste Woche.

00:09:22: Dein René.

00:09:23: [Musik]

00:09:30: Copyright WDR 2020