Bewegte Pause

Shownotes

Mit Sicherheit kennst du diese Tage auch, an denen du überhaupt keine Mittagspause gemacht und dir stattdessen, parallel zum produktiven Arbeiten, etwas hineingezwängt hast. Genau so habe ich das jahrelang gemacht und dachte, ich sei ein absoluter Highperformer. Lass mich dir an dieser Stelle mitteilen, dass das nicht mit der Realität übereinstimmte. Langfristig beeinflusste das Aussetzen meiner Pause meine Performance negativ. Doch heute ist es mir bewusster denn je, welch starken positiven Effekt eine bewegte Pause auf mich und Dich hat bzw. haben kann! Höre dir hierzu diese Podcastfolge an.

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Quick-And-Busy-Podcast-Folge "Schön, dass

00:00:09: du da bist". Heute spreche ich mit dir beim bewegtes Thema, denn es geht tatsächlich um bewegte Pausen.

00:00:15: Hand aufs Herz. Kennst du Tage, an denen du überhaupt keine Mittagspause gemacht hast,

00:00:21: Tage, an denen du vielleicht dir ein Leben bei noch kurz was reingezwenkt hast,

00:00:26: während du unheimlich produktiv arbeiten wolltest? Vielleicht dachtest du sogar,

00:00:30: dass du so viel effizienter und effektiver unterwegs bist, wenn du dir die Pause einspaßt

00:00:36: und dadurch mehr Zeit hast, um zu performen. Ganz ehrlich, ich habe das jahrelang so gemacht.

00:00:43: Und ich dachte wirklich auch jahrelang, ich bin ja ein absoluter High-Performer, top beurteilt,

00:00:48: immer vorne dabei. Und natürlich ist es absolut wichtig, die Zeit so effizient zu nutzen, wie es

00:00:54: nur geht, damit ich möglichst viele Ergebnisse erziele. Ich habe sogar die Kolleginnen und

00:01:00: Kollegen das ein oder andere Mal belächelt, dass sie ihre Pausen machten und habe mich sogar noch

00:01:05: darüber aufgeregt, dass sie die Pause vielleicht sogar mal überzogen haben. Warum sage ich dir das

00:01:10: jetzt hier? Ja, relativ einfach. Und es war natürlich einer der größten Fehler, die ich hier gemacht

00:01:14: habe. Denn ganz ehrlich, das stimmte nicht. Meine Performance war durch dieses Durcharbeiten in

00:01:21: der Regel tatsächlich nicht besser, sondern langfristig wurde meine Performance dadurch

00:01:26: sogar negativ beeinflusst. Das wollte ich mir natürlich nicht eingestehen, weil ich war Mitte

00:01:31: 20 und habe gedacht, höher, schneller, weiter. Ich kenne nur eine Richtung und das ist an die

00:01:34: Spitze. Und natürlich wurde ich eines besseren belehrt. Denn ich habe schon gemerkt, dass ich

00:01:40: rastloser war, dass meine Kreativität überhaupt nicht mehr da war, dass ich teilweise irgendwie

00:01:45: viel länger gebraucht habe, um meine Dinge zu erledigen. Das mir aber einzugestehen,

00:01:49: das hat tatsächlich Jahre gedauert. Und wahrscheinlich ist es erst heute so richtig

00:01:53: klar geworden, was da eigentlich passiert ist. Permanent durchzuarbeiten ist tatsächlich keine

00:01:59: gute Idee, denn es ist tatsächlich so, dass wir natürlich irgendwo abbauen, dass wir Pausen

00:02:04: brauchen, um mal wieder zu akklimatisieren und durchzuatmen, um überhaupt mal Luft zu bekommen

00:02:10: und auch unserem Kopf Entlastung zu schenken. Denn auch unser Gehirn braucht ab und zu mal

00:02:14: eine Pause, damit es wieder in die Kreativität kommen kann, in den Leistungsmodus kommen kann.

00:02:21: Und das habe ich mir tatsächlich eine ganze Zeit immer wieder genommen. Stattdessen war ich so am

00:02:25: Hasseln, wie man so schön sagt und habe gedacht, ja, Work-Art, Play-Art, hier wird also ganz klar

00:02:31: der Fokus auf Arbeit gelegt. Und es gab sogar Zeiten, da habe ich mich über diese vielleicht

00:02:36: sogar entstehenden Überstunden auch noch definiert und fand mich noch besonders toll.

00:02:39: Falls du dich da jetzt wieder erkennst, dann ist das vielleicht der Moment, wo du auch mit dir selber

00:02:44: ein bisschen freundlich in den Dialog treten darf, denn das war das, was mir notwendig war.

00:02:49: Im Rahmen meiner Coaching-Ausbildung, die ich dann nebenbei gemacht habe, kam natürlich das Thema Pausen

00:02:53: nochmal unter einem ganz anderen Aspekt zur Geltung. Da wurde natürlich drüber gesprochen,

00:02:57: wie wichtig das ist, wie wichtig Pausen sind für unseren Organismus, um überhaupt durchatmen

00:03:02: zu können, um nicht zu sehr in den Stress zu gehen, also sprich auch, um vor allen Dingen Emotionen

00:03:08: verarbeiten zu können. Und genau da bekommt das Thema bewegte Pause eine besondere Bedeutung. Das

00:03:13: Thema Emotionen verarbeiten, das geht am besten, wenn wir in Bewegung sind. Und nun kennst du das

00:03:19: mit Sicherheit, dass wir uns manchmal ärgern bei der Arbeit über Kolleginnen, über Kollegen,

00:03:23: über die Aufgaben, über Führungskräfte. Und gerade dann ist es umso besser, wenn wir einen Weg

00:03:30: haben, zwischendurch auch einfach mal die Chance zu haben, uns die Emotionen ein Stück weit rauszulaufen.

00:03:35: Gehen bis es wieder geht, ist der Ansatz, den ich als Coach sehr, sehr gerne präge und ich immer

00:03:42: wieder auch mit meinen Klientinnen und Klienten darüber spreche, wie sie es schaffen, in ihrem

00:03:46: Alltag einfach dafür zu sorgen, dass Konflikte nicht immer weiter anschwählen, sondern dass sie

00:03:51: auch die Chance haben, sich selber zu regulieren, um dann in die Regulation auch mit dem Gegenüber

00:03:56: zu gehen. Und deswegen sind bewegte Pausen das A und O. Als ich dann gemerkt habe, dass es gar nicht

00:04:02: so schlecht ist, als ich mit den Kolleginnen und Kollegen damals dann auch mal mitgegangen bin,

00:04:05: habe ich ganz schnell gemerkt, dass es mir unheimlich gut getan hat, dass es unheimlich

00:04:09: hilfreich war, hier in Bewegung zu geraten. Dass es darüber hinaus auch noch auf der sozialen

00:04:15: Ebene total nett war, einfach mit den Kolleginnen und Kollegen mal zu sprechen. Natürlich haben wir

00:04:18: über die Arbeit gesprochen, aber auch ganz oft tatsächlich mal über andere Dinge. Das heißt,

00:04:22: das Kennenlernen wurde um ein Vielfaches vorangetrieben. Und natürlich auch der überheblichere Nehe

00:04:28: wurde vielleicht gar nicht mehr als ganz so überheblich gesehen, weil ich habe mich ja auch

00:04:33: darauf eingelassen, mit meinen Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu gehen. Und wo

00:04:36: Das war natürlich extrem wichtig, damit ich da auch eine persönliche Bindung mit den aufbauen konnte,

00:04:41: die nicht nur aus "Hey, wir denken schlecht übereinander" besteht.

00:04:44: Denn meine Überheblichkeit führte natürlich auch zu der Überheblichkeit auf der anderen Seite.

00:04:48: Und ich sage ja nicht, dass wir alle nicht mehr arbeiten sollen oder ganz lange Pausen machen sollen,

00:04:53: aber tatsächlich meine Arbeitsqualität hat überhaupt mich darunter gelitten.

00:04:56: Ich habe nicht ein bisschen schlechter Gabel, die das vorher aber ich habe auf einmal Pausen gemacht.

00:04:59: Das heißt, mein Körper hat sich gefreut.

00:05:01: Es ging mein Gesundheitszustand viel besser.

00:05:03: Dieses ausgelaukte, ausgepowerte war viel weniger der Fall, als es noch vorher war.

00:05:07: Vorher war ich dann eher im Jammermodus und habe gesagt, ich habe so viel zu tun und ich kann ja gar keine Pausen machen.

00:05:12: Gott, ich habe mir das selber direkt schon als Opferrolle klar gemacht.

00:05:15: Aber erzählt habe ich immer, dass ich ein absoluter Topreformer bin.

00:05:17: Auch heute als langjährige Führungskraft ist es natürlich auch besonders wichtig,

00:05:23: sich über seine Vorbildfunktionen im Klaren zu sein.

00:05:26: Wenn ich als Führungskraft meine Pausen weglasse,

00:05:28: dann ist das ein Signal an meine Mitarbeitenden, dass absolut gefährlich ist,

00:05:32: weil das heißt, meine Mitarbeitenden, wenn sie gut sein wollen,

00:05:35: orientieren sich an mir und lassen auch die Pausen weg.

00:05:37: Deswegen ist es extrem schlecht, wenn du als Führungskraft deine Pausen quasi hinüberfallen lässt.

00:05:44: Bei einem Notfall kann man das natürlich mal machen.

00:05:47: Das ist mir völlig klar.

00:05:48: Aber mir geht es natürlich auch darum, dir aufzuzeigen, wenn du in Führung sein willst oder in Führung kommen möchtest,

00:05:53: dann musst du eine Vorbildfunktion sein.

00:05:55: Eine Vorbildfunktion liegt sehr viel Wert auf Pausen.

00:05:58: Für mich ist es jetzt als Führungskraft wichtig.

00:06:00: Selbst wenn ich Teilzeitkräfte habe, die vielleicht rein rechtlich gar keine Pause haben,

00:06:04: es ist mir wichtig, wenn sie das Bedürfnis nach Pause haben, das trotzdem machen.

00:06:08: Da bin ich auch voll im Vertrauen, dass meine Mitarbeitenden genau wissen,

00:06:12: dass sie dann vielleicht ein paar Minuten nacharbeiten.

00:06:14: Und selbst wenn nicht, ist mir auch egal, weil es geht nicht die Arbeitszeit, die die Qualität der Arbeit ausmacht,

00:06:19: sondern die Art, wie wir sie nutzen.

00:06:21: Und für mich sind Pausen, was elementares und kreativ sein zu können,

00:06:24: um neue Ideen zu generieren,

00:06:26: um Work-Life-Balance zu leben, um langfristig Bock und Motivation zu haben,

00:06:31: um die eigenen Emotionen zu regulieren.

00:06:33: Also es gibt so viele Punkte, warum eine bewegte Pause wichtig ist.

00:06:37: Bewegte Pause kann sogar so weit gehen, dass es nicht nur "Hey, wir bewegen uns in der Pause",

00:06:41: sondern es kann ja sogar sein, dass man sagt, wir machen eine Yoga-Session,

00:06:43: weil wir machen im Team mal ein gemeinsames Workout mittags.

00:06:47: Ganz tolle Dinge, wir haben das ausprobiert gerade bei uns im Team,

00:06:50: war wirklich, wirklich klasse,

00:06:51: einfach um nochmal ganz andere Elemente reinzukriegen.

00:06:54: Und letztendlich hat uns das gut getan und als Team auch noch zusammengeschweißt.

00:06:57: Aus Führungssicht ist es natürlich auch noch relevant,

00:07:00: was ich vorhin sagte, dass ich dann, als ich mit meinen Kollegen auf einmal unterwegs war,

00:07:03: da war ich gar nicht die Führungskraft von denen,

00:07:05: sondern waren es einfach Kollegen.

00:07:06: Aber ich habe sie ganz anders kennengelernt.

00:07:08: Das heißt auch für dich als Führungskraft ist es total sinnvoll,

00:07:10: deine Pausen auch mal mit deinen Kolleginnen und Kollegen,

00:07:13: deinen Mitarbeitenden gemeinschaftlich zu machen,

00:07:15: wenn du lernst so natürlich nochmal ganz anders,

00:07:17: deine Kolleginnen und Kollegen, deine Mitarbeitenden kennen.

00:07:20: Was ich wiederum auch als sehr großen Vorteil empfinde,

00:07:24: wenn du nachher auch überlegst, was braucht eigentlich der Einzelne?

00:07:28: Denn in diesem informellen Austausch kriegst du viel eher mit,

00:07:31: wer es gerade wie überlastet, welche Themen sind da gerade aktiv.

00:07:34: Und ganz anders, wenn du deine Pause durcharbeitest und mal wieder so tust,

00:07:38: als wärst du die einzige Führungskraft auf dieser Welt,

00:07:40: die absolut unverzichtbar ist,

00:07:42: dann kriegst du das alles gar nicht mit.

00:07:44: Deswegen viele, viele Gründe, warum eine Pause wirklich sinnvoll ist

00:07:48: und vor allen Dingen sorg dafür, dass du in Bewegung kommst.

00:07:51: Denn Bewegung sorgt für Emotionsfluss, Emotionsfluss heißt Regulation.

00:07:55: Und Regulation tut dir gut, tut deinen Kolleginnen und Kollegen gut,

00:07:59: deinen gesamten Umfeld gut.

00:08:00: Und so kommst du auch nach Hause und bist nicht gleich wieder völlig K.O.

00:08:04: und bist da dann quasi in einem nicht so guten Zustand,

00:08:07: sondern bist auch dort viel ausgeglichener.

00:08:10: Also egal, ob kurzer Spaziergang zum Bäcker, Kaffee und zurück

00:08:14: oder einfach eine Runde um Block

00:08:17: oder aber du hast ein Walking-Laufband bei dir vielleicht sogar im Arbeitsplatz.

00:08:20: All das sind Dinge, die dich in Bewegung bringen, die für die Pause gut sind.

00:08:24: Sich mit den Kolleginnen und Kollegen zu treffen,

00:08:26: vielleicht noch mal einmal die Woche ein gemeinschaftliches Workout zu machen.

00:08:30: Alles tolle Ideen, vielleicht hast du noch viel, viel mehr,

00:08:32: die dazu führen, dass du eine bewegte Pause lebst

00:08:35: und dass du nicht den Fehler machst, den ich lade lang gemacht habe,

00:08:38: nämlich zu denken, das ist alles gar nicht so wichtig,

00:08:40: das ist Achtsamkeitsgeräte, das ist alles halb so wild.

00:08:43: Ich muss ganz ehrlich sagen, es ist super wild, es ist super wichtig

00:08:46: und es ist auch ein absoluter Erfolgsfaktor

00:08:48: für zukünftige gute Führungsarbeit.

00:08:51: In diesem Sinne freue ich mich, wenn du das nächste Mal wieder einschaltest,

00:08:53: wenn es heißt Quick and Busy, der Podcast für deinen beruflichen

00:08:56: und persönlichen Erfolg.

00:08:58: Bis dahin, alles Liebe, dahin René.

00:09:01: * Musik *

00:09:05: Copyright WDR 2020

00:09:08: Copyright WDR 2020

00:09:10: Copyright WDR 2021

00:09:12: Je hoffst du, wie du es dir erinnert, nicht?

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