Psychologische Sicherheit - Führungsperspektive
Shownotes
Die psychologische Sicherheit ist ein äußerst wichtiger Faktor, wenn es darum geht, im Team erfolgreich zu sein. Als Führungskraft kannst du diese Sicherheit auf verschiedenen Wegen erzeugen und ermöglichen. Hierzu stelle ich dir in der heutigen Podcastfolge die Führungsperspektive vor. Wenn Du Führungskraft bist und psychologische Sicherheit ermöglichst, werden du und dein Team direkt davon profitieren und das nächste Level erreichen!
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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Quick and Busy Podcasts. Heute geht es noch
00:00:10: einmal um das Thema psychologische Sicherheit und zwar aus Führungsperspektive. Ich möchte
00:00:16: dir heute nochmal ganz explizit Tipps geben, wie du als Führungskraft dafür sorgen kannst,
00:00:21: dass die psychologische Sicherheit in deinem Team sich PöApö verbessert, vielleicht sogar auch gar
00:00:26: nicht nur in kleinen Schritten, sondern gegebenenfalls sogar radikal, wenn du die Dinge umsetzt,
00:00:31: die ich dir hier mitgebe. In der letzten Folge habe ich ja schon mal aus der Team
00:00:36: sich herausgesprochen und da habe ich auch am Ende dir erzählt, dass das als Führungskraft
00:00:40: natürlich genauso wichtig ist. Da ging es um die drei Punkte, Schenke vertrauen. Das ist natürlich
00:00:44: als Führungskraft genauso wichtig. Schenke deiner Mannschaft vertrauen. Das ist das erste Gut,
00:00:49: was man braucht, um ein Sicherheitsgefühl zu bekommen. Und deswegen ist es natürlich genauso
00:00:53: wichtig, wenn du als Führungskraft agierst. Der zweite Punkt aus der letzten Folge war,
00:00:58: stehe zu deinem Wort. Lebe das, was du sagst. Und das ist natürlich genauso gerade als Vorbildfunktion,
00:01:05: Führung elementar, dass du zu dem, was du sagst, auch stehst, dass du auch, wenn du ja sagst,
00:01:11: ja meinst und dass du im Zweifel einfach auch immer transparent bist bei deinen Entscheidungen.
00:01:18: Und das Thema offene Feedback Kultur war das dritte. Aus der letzten Folge auch,
00:01:22: das ist als Führungskraft natürlich umso wichtiger. Denn natürlich ist Feedback eine der
00:01:26: zentralen Führungsaufgaben, die wir haben. Wobei es eben auch völlig in Ordnung ist,
00:01:30: wenn Feedback in ein bis Teams gelebt wird. Weil das ist für gute Teams einfach auch elementar.
00:01:34: Und da geht es nicht nur darum, dass es quasi von oben nach unten Feedback gibt,
00:01:37: sondern das Ganze in 360 Grad Form, also sprich jeder gibt jedem Feedback. Und das ist natürlich
00:01:44: für mich genau die Brücke, vordere Feedback ein. Als Führungskraft ist es extrem wichtig,
00:01:48: dass auch du eine Rückmeldung bekommst. Und deswegen sorge dafür, dass du Feedback bekommst,
00:01:53: sorge dafür, dass du deinen Team Schulz da drin, sofern sie es noch gar nicht sind,
00:01:58: wie man Feedback gibt, welche Feedback regeln ist, welche Methoden. Sorge dafür, dass dein Team
00:02:04: da möglichst keine Barriere spürt, sondern dass es in die Aktivität kommt. Und apropos Aktivität,
00:02:12: ich erlebe immer wieder ganz viele Firmen, die zum Beispiel auch eine Open Door Philosophie leben.
00:02:16: Also sprich, dass die Führungskraft eine Open Door, wo man jederzeit zu ihr kommen kann.
00:02:21: Das finde ich ist wirklich etwas Schönes und ist absolut hilfreich auch für die psychologische
00:02:26: Sicherheit in deinem Team. Ich möchte aber an dieser Stelle auf eine Sache hinweisen,
00:02:30: die du berücksichtigen solltest. Und zwar bei der Open Door erwartest du implizit eigentlich
00:02:36: permanent, dass dein Mitarbeiter oder deine Mitarbeiterin zu dir kommen muss, wenn sie was
00:02:40: möchte. Aber das ist auf der anderen Seite gleichzeitig ein Hinderungsgrund. Denn das kann
00:02:45: ja sein, dass sich die Menschen gar nicht trauen, zu dir zu kommen, selbst wenn die Tür offen ist.
00:02:49: Eine Open Door sorgt ja noch nicht für das Vertrauen. Und deswegen ist mein Tipp, gerade
00:02:53: wenn du vielleicht auch neu in der Rolle der Führungskraft bist oder ein Team neu übernimmst,
00:02:57: auch wenn du schon eine erfahrene Führungskraft bist, du kennst die Vorgeschichte nicht von den
00:03:01: Leuten. Du weißt nicht, ob es diese Open Door schon vorher gab, ob sie gut gelebt wurde oder ob es
00:03:07: immer nur hieß. Die Tür ist offen, aber in Wirklichkeit war sie es nicht. Das heißt, du musst einfach
00:03:11: auch hier gucken, wo steht da ein Team gerade, kommen die wirklich schon aktiv auf dich zu? Und
00:03:17: falls nicht, dann ist es dein Job, aktiv auf die zu zu gehen. Also nicht warten nach dem Motto,
00:03:22: ja jetzt müssen die den nächsten Schritt machen. Nein, wenn der Schritt nicht kommt,
00:03:25: dann bist du an der Reihe. Selbst wenn du schon zwei oder drei Schritte auf die zugemacht hast,
00:03:29: dann braucht es vielleicht noch einen weiteren. Dann ist vielleicht die Kluft noch zu groß gewesen.
00:03:33: Und nochmal, das hat wahrscheinlich nicht mal zwingend was mit dir als Person zu tun,
00:03:37: sondern ganz oft aus den Vorerfahrungen deiner Teammitglieder. Denn wenn es da zum Beispiel
00:03:43: vorher eine eher autoritäre Führungskraft gab oder vielleicht sogar eine cholerische Führungskraft,
00:03:47: dann hat man alles gemacht, aber man ist in der Regel möglichst nie auf den Chef zugegangen,
00:03:51: sondern man eher probiert, drumrum zu kommen. Und nur weil der Chef sich ändert, heißt das nicht,
00:03:56: dass mein Muster dann auf einmal auch anders ist oder sich sofort sagt, oh ja, jetzt gehe ich mit
00:03:59: ganz viel Vertrauen und Offenheit in jedes Gespräch mit meinem Chef, kritisiere ihn vielleicht sogar
00:04:03: noch oder sie oder bringen sofort neue innovative Ideen ein. Nein, das muss wachsen, das ist eben
00:04:09: Basisvertrauen, das ist das Miteinander in Kontakt kommen, sich kennenlernen und deswegen sage ich dir,
00:04:15: geh bitte aktiv auf deine Mitarbeitenden zu und sorge nicht dafür, dass es heißt, ihr müsst
00:04:22: schon zu mir kommen. Das hat was mit Vorbild zu tun, das hat was mit Vorbildfunktion zu tun und
00:04:28: für mich ist eine Führungskraft immer auch ein Vorbild. Ja, du entscheidest jetzt nachher, ob du
00:04:33: ein gutes Beispiel bist oder ob du ein schlechtes Beispiel bist, das hast du aber in der Hand und
00:04:39: solange du dir über deine Vorbildfunktion bewusst bist, dass es zum Beispiel eben wichtig ist,
00:04:43: man wird dich anschauen, du bist die Chefin oder der Chef, auf dem man guckt und von dem man sich
00:04:49: auch Dinge abguckt. Das kann sein, dass du die Führungskraft bist, von der ich lerne, wie es
00:04:55: richtig geht oder vielleicht auch von der ich lerne, wie man es besser nicht machen soll. Und
00:05:01: diese Vorbildfunktion zeigt sich bei mir immer an einem ganz wichtigen Punkt, der auch bei einem
00:05:05: Thema psychologischer Sicherheit ist.
00:05:06: ein sehr sehr elementarer Punkt ist, nämlich das Thema Fehlerkultur. Fehlerkultur leben aus
00:05:14: Fehlern lernen. Das lesen wir an jeder Ecke und Kante und ist eine der absoluten Unterschiede
00:05:19: gewesen bei der Aristotely Studie von Google zum Thema "Wie gehen erfolgreiche Teams mit
00:05:25: Fehlern um im Gegensatz zu denen nicht zu erfolgreichen?" Fehler waren selbstverständlich,
00:05:29: es wurde über Fehler gesprochen und zwar nicht mit dem Fingerpointing. "Du hast wieder was falsch
00:05:34: gemacht, sondern hey, ist der Fehler passiert, wie können wir dafür sorgen, dass der nicht anderen
00:05:37: auch noch passiert?" Also auch hier ein Perspektivwechsel. Weg von Vorwurf, weg von "Oh Gott,
00:05:43: wir haben es falsch gemacht" hinzu. Hey, was lernen wir daraus? Und das ist genau das,
00:05:47: wo du als Führungskraft eine Vorbildfunktion hast, dass du zum einen diese Kultur vorlebst,
00:05:53: das heißt also, dass du eben auch nicht ins Fingerpointing gehst und noch wichtiger als
00:05:58: Vorbildfunktion im Bereich Führung beim Thema Fehlerkultur, gebe deine eigenen Fehler zu. Zeige
00:06:05: Fehlbarkeit, denn darüber kannst du tatsächlich vorleben, dass es okay ist Fehler zu machen,
00:06:11: weil es ist immer so schön, wenn es heißt, ja ja, wir leben in Fehlerkultur, aber Fehler macht
00:06:16: ja keiner. Verstehst du? Das heißt also, in dem Moment, wenn du so sagst, ja ja, wir darf
00:06:20: jeder Fehler machen, aber ich mache keine Fehler, damit strahlst du ja genau das aus,
00:06:24: nämlich, dass du eben keinen Fehler machen darfst. Und deswegen ist es mir ganz wichtig,
00:06:28: dass du verstehst, zu einer Fehlerkultur gehört es auch selber über seine Fehler oder ihre Fehler
00:06:34: zu sprechen, um dann zu überlegen, okay, was habe ich daraus gelernt, wie kann ich daraus
00:06:39: weitergehen? Du solltest dich natürlich nicht als Deb darstellen, der immer alles falsch macht,
00:06:43: aber ich glaube, du hast schon genau verstanden, was ich meine, weil die Vorbildfunktion, die ist
00:06:47: da und du wirkst automatisch, wenn du natürlich nie über eigene Fehler sprichst, dann immer nur über
00:06:53: die Fehler der anderen. In letzter Zeit habe ich mich auch sehr oft darüber unterhalten, wie viel
00:06:59: operative Arbeit eine Führungskraft eigentlich machen sollte und es gibt da natürlich keine
00:07:04: pauschale, immer richtig Antwort, aber natürlich, umso höher man als Führungskraft noch im operativen
00:07:09: Tagesgeschäft mit drin steckt, umso weniger Zeit hast du für Führung, dementsprechend sollte
00:07:14: der operative Teil möglichst der kleinere Teil sein. Das ist gerade auf den unteren Führungsebenen
00:07:18: oft noch anders herum, dass man manchmal 80 Prozent noch in der operativen steckt, aber ich kann
00:07:24: die hier auch sagen, um für psychologische Sicherheit zu sorgen, um auch diese Gespräche,
00:07:28: die notwendig sind, um diese psychologische Sicherheit in deinem Team auch immer weiter
00:07:32: voranzutreiben, kannst du nicht die ganze Zeit operativ arbeiten. Wenn Not am Mann ist, operativ
00:07:37: mit einzuspringen, das ist super, das hilft, aber permanent quasi vielleicht über den anderen
00:07:42: noch Arbeit wegnehmen, weil es besonders wichtiger Kundeln, besonders wichtiger Auftrag ist, das
00:07:47: sorgt eher für mehr Unsicherheit. Deswegen guck, dass du die operative PÖ-ApÖ rausziehst und selbst
00:07:52: wenn es nur 3, 4, 5 Prozent sind, weil du mehr nicht selber beeinflusst und kannst, dann macht
00:07:56: das schon viel aus, weil diese Zeit kannst du in Führung stecken, diese Zeit kannst du
00:07:59: da reinstecken, zum Beispiel das Thema Feedback nach vorne zu bringen. Du kannst dafür sorgen,
00:08:04: dass du dein Team ermächtigst, neue Dinge zu lernen, neue Metronen kennenzulernen,
00:08:08: du kannst deine Vorbildfunktion leben, du kannst ein Meeting, ein Beruf im Worstraum geht,
00:08:12: wirklich zu gucken, aus welchen Fehlern können wir welche neuen Erkenntnisse ziehen und
00:08:17: jetzt kommt natürlich noch der letzte und für mich immer wieder zentrale Punkt in der Führungsarbeit
00:08:21: "Sehe deine Teammitglieder" "Sehe sie" und zwar ganzheitlich "Sehe den Menschen in deinem Team,
00:08:29: sie hin, was braucht wer", denn natürlich gibt es nicht "One Fits All", sondern jeder
00:08:35: Mitarbeitende hat eine andere Art Anführung, die er oder sie möchte, aber eine Sache,
00:08:40: das haben alle Menschen relativ klar, Menschen wollen gesehen werden, erst recht von Führung,
00:08:45: das heißt der eine möchte gesehen werden, indem er ganz eng geführt wird, der andere möchte
00:08:50: gesehen werden, indem man ihn ganz viele Freiheiten lässt und die nächste, die möchte
00:08:53: den Mittelding davon und das Wichtige ist, dass du aus der Führungsrolle heraus genau das erkennst
00:08:59: und deswegen "Sehe deine Teammitglieder" und wenn du natürlich nur in der operativen Arbeit
00:09:05: hängst, dann fehlt es dir wieder genau in Zeit um zu sehen, deswegen reduzier das operative
00:09:10: mehr in strategische, mehr in die Führungsaufgabe selber gehen und sollte das so einfach gar nicht
00:09:16: möglich sein, sprich mit deiner Führungskraft darüber, wie vielleicht ein Weg aussehen könnte,
00:09:21: um einen klitzekleinen Schritt in die Richtung zu machen, denn du weißt, mit deinem X+1 könnte
00:09:27: sich hier schon wieder ganz viele Bewegungen rollen, wie gesagt manchmal reichen 3, 4, 5% der
00:09:30: Zeitverteilung, die anders wird als vorher und wir haben sofort einen Effekt, der sich motivierend auf
00:09:35: dich, auf dein Team, auf deine Führungskräfte, auf sein Unternehmen wirkt und in diesem Sinne
00:09:40: wünsche ich dir jetzt ganz, ganz viel Spaß in deiner Führungsrolle loszulegen und solltest du
00:09:43: noch keine Führungskraft sein, hast du vielleicht Bock in diese Richtung zu gehen, dann melde dich
00:09:48: auch gerne, wir bieten immer wieder tolle Führungskräfte, Entwicklungsseminare bei uns in der
00:09:52: Akademie an oder am 1 zu 1 Coaching, begleiten wir dich als Sparringpartner auf dein Weg zur
00:09:57: Führungskraft oder auch in die nächste höhere Führungsrolle. Wir freuen uns auf dich,
00:10:01: danke fürs Zuhören und dann bis zum nächsten Mal, alles Liebe dein René.
00:10:06: [Musik]
00:10:08: Copyright WDR 2021
00:10:10: SWR 2020
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