Ich muss es alleine schaffen - Fakt oder Mythos?
Shownotes
Ist der Mythos "Ich muss es alleine schaffen" ein Fakt oder wirklich nur ein Mythos? Das Thema, alles alleine schaffen zu müssen, ist in uns präsenter als wir tatsächlich glauben. Wie oft hast du dir von deinen Eltern oder deinem näheren Umfeld anhören müssen, dass Du es alleine schaffen musst? Wie oft bist du dem nachgegangen? Wie oft bist du in einer Sackgasse ohne Ausweg gelandet? Ich möchte Dir in der heutigen Podcastfolge näher bringen, ob dieses Thema Fakt oder Mythos ist und wie genau Du damit umgehst! Viel Spaß beim Zuhören.
Mehr Infos über mich und mein Portfolio findest Du hier:
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Quick End Basie Podcast Folge "Schön, dass du da bist".
00:00:10: Heute spreche ich mit dir über ein Thema, das viele von uns beschäftigt, oft ohne dass wir es
00:00:17: wirklich bewusst wahrnehmen. Es geht heute um den Mythos, alles alleine schaffen zu müssen.
00:00:22: Stell dir vor, du stehst vor einem Berg. Du möchtest ihn erklimmen, aber du hast kein Seil,
00:00:30: auch gar kein anderes Hilfsmittel, du hast nur dich selbst. Und genau so fühlt es sich manchmal an,
00:00:36: wenn wir uns vor großen Herausforderungen sehen und glauben, dass wir alles alleine meistern müssen,
00:00:42: dass wir diesen Berg alleine erklimmen müssen. Du denkst vielleicht, ich muss stark sein,
00:00:49: ich darf keine Schwäche zeigen und vor allem darf ich keine Hilfe annehmen. Kommt dir das bekannt vor?
00:00:55: Dieser Gedanke, dass wir alles alleine schaffen müssen, ist so tief in unserer Kultur verankert.
00:01:01: Ich erlebe das an allen Ecken, Coachings, Trainings, aber auch im Freundeskreis, wenn mir dort
00:01:09: Menschen erzählen, was sie jetzt gerade als nächstes vor sich haben. Und letztendlich,
00:01:15: naja, muss ich ganz ehrlich sein, ich gucke Fernsehen und ich sehe Heldenfiguren, die scheinbar alles ohne
00:01:19: Unterstützung erreichen. Und irgendwie fangen wir dann auch an zu glauben, dass das die Norm ist.
00:01:23: Aber ist das wirklich so? Genau das wollte ich hier in dieser Folge mit dir mal besprechen.
00:01:28: Lass uns mal eine kleine Zeitreise machen, denn das zeigt uns gleich ganz deutlich,
00:01:32: dass wir da manchmal auch ein Stück weit hinter das Licht geführt worden sind. Denn stell dir
00:01:37: eine Zeit vor, in der Menschen noch in kleinen Stämmen und Gemeinschaften lebten. Kein Mensch
00:01:41: hat jemals alleine gejagt oder Nahrung gesammelt oder ein Haus gebaut. Es war immer ein gemeinschaftlicher
00:01:46: Akt. In der Natur des Menschen liegt es, in Gruppen zu leben. Deswegen würden wir sogar sterben,
00:01:52: wenn wir uns komplett zurückziehen und in die Einsamkeit gehen. Einsamkeit ist was ganz,
00:01:57: ganz gefährliches. Einsamkeit ist tatsächlich tödlich. Und das ist früher schon so gewesen und
00:02:02: heute immer noch. In der Natur des Menschen liegt es, in Gruppen zu leben und sich gegenseitig
00:02:06: zu unterstützen. Wir sind soziale Wesen. Und genau hier beginnt unser Mythos, dass wir alles alleine
00:02:12: schaffen müssen, doch schon direkt zu Brücke. Die Vorstellung, dass wir es alleine schaffen müssen,
00:02:16: ist eine moderne Erfindung. Vielleicht durch Glaubenssätze, die wir in unserer Kindheit oder
00:02:20: unser Jugend mal gehört haben. Jetzt musst du auch mal was alleine schaffen. Das kann durchaus
00:02:25: genau so prägend gewesen sein. Vielleicht von unseren Eltern. Sie ist eigentlich gut meinten,
00:02:29: aber ihr wisst gut gemeint und gut gemacht sind auf zwei verschiedene Paar Schuhe. Die sagt,
00:02:33: jetzt musst du das doch mal alleine schaffen. Ja, nee, muss keiner was alleine schaffen. Wir
00:02:37: können das auch im Team schaffen. Das ist völlig in Ordnung. Es passt nämlich viel besser zu unserer
00:02:41: Art, wie wir als Mensch leben. Und ganz ehrlich, lass mich dir eine Geschichte erzählen. Ich kann
00:02:46: mich noch sehr gut an eine Zeit erinnern, in der ich selber vor der riesigen Herausforderung stand,
00:02:51: dass die so groß war, dass ich fast den Überblick verlor. Und zwar an meiner Jugend und meiner
00:02:56: Schulzeit. Da ging es mir sehr lange so, dass ich völlig überfordert war, weil ich gedacht habe,
00:03:02: wow, ich muss es ja jetzt zeigen, dass ich es kann. Aber mir fehlte vieles. Mir fehlte Disziplin,
00:03:09: mir fehlte vor allen Dingen aber auch der Glaube an mich selbst. Der Glaube an mich selbst,
00:03:12: dass ich in der Lage bin, das zu schaffen. Und so kam ich nie ansatzweise in einem Performancebereich,
00:03:17: der für mich für die Schule gereicht hätte. So sah ich, dass meine Freunde die nächste Klassenstufe
00:03:23: erreichten und ich nicht. Und das Ganze nicht nur einmal. Statt um Hilfe zu bitten, habe ich
00:03:30: es erst recht probiert, es alleine zu schaffen. Und natürlich, wenn du mehr von dem machst,
00:03:34: das vorher nicht funktioniert, was soll ich dir sagen, was passiert dann? Das funktioniert immer
00:03:38: noch nicht. Natürlich nicht, das ist zum Scheitern verurteilt. Ich habe zwar immer mehr gelernt und
00:03:43: immer mehr probiert, irgendwie dann doch noch zu schaffen, aber die Motivation ging ganz schnell
00:03:46: flöten. Was habe ich gemacht? Ich bin krank in Anführungszeichen gewesen oder habe dann auch
00:03:52: angefangen, ja, ich bin nicht mehr in die Schule gegangen, weil ich irgendwie nicht mehr wusste,
00:03:56: wo vorne und hinten ist. Ich war dabei, ich dachte, ich muss es ja alleine schaffen. So,
00:04:02: das heißt, ich habe dann kaum noch geschlafen, ich bin nicht mehr in die Schule gegangen,
00:04:06: habe dann meine sozialen Kontakte dann auch noch vernachlässigt. Also sprich, ich bin tatsächlich
00:04:10: habe mich isoliert, ich bin immer mehr in die Einsamkeit gegangen und das ist unheimlich gefährlich.
00:04:15: Ich dachte, es muss so sein, es sei ein Zeichen von Schwäche, um Hilfe zu bitten oder überhaupt so
00:04:21: offen zu sagen, hey, ich komme hier gerade nicht klar. Dann eines Abends, als ich völlig erschöpft
00:04:27: war und eigentlich den Glauben so langsam, wo ich ja schon komplett verloren hatte, habe ich mich
00:04:31: tatsächlich mal entschieden, um ein Freund darüber zu sprechen. Was er sagte, veränderte alles.
00:04:35: Er fragte mich, warum machst du das als alleine? Wie können doch gemeinsam daran arbeiten? Wie
00:04:38: können doch gemeinschaftlich lernen? Wie können doch gucken, wer dir eine Hilfe sein kann, um das
00:04:43: Ganze vielleicht doch noch hinzukriegen?
00:04:44: um deinen Abschluss noch zu schaffen, um das Jahr zu schaffen und wir können noch auch gemeinsam daran arbeiten.
00:04:51: Dieser einfache Satz war wie eine Befreiung.
00:04:54: Plötzlich fühlte ich mich gar nicht mehr so allein, sondern ich fühlte mich gesehen,
00:04:58: ich fühlte mich auf einmal so als würde es alles wieder gehen.
00:05:03: Die Last wurde mit jedem Gespräch und jeder Unterstützung, die ich da hatte,
00:05:07: wurde sie immer kleiner und leichter und irgendwann stellt ich mir tatsächlich die Frage,
00:05:12: ich weiß gar nicht warum ich das alles so dramatisch gesehen habe, warum es für mich so eine Endzeitstimmung war.
00:05:18: Am Ende der Geschichte war mir klar, es ist nicht nur okay, um Hilfe zu bitten,
00:05:22: es ist oft der einzige Weg wirklich erfolgreich zu sein.
00:05:24: Ich bin heute heilfroh, dass ich das schon in meiner Schulzeit lernen durfte.
00:05:29: Auch wenn du kannst mir glauben, diese Jahre waren wirklich bescheiden.
00:05:32: Ich habe wirklich dreimal die 11. Klasse besucht.
00:05:35: Ich war dreimal davor zu scheitern, zweimal bin ich gescheitert, beim dritten Mal stand ich auf der Kippe.
00:05:40: Mein Mathematik-Lehrer wollte mich nicht benoten, das wäre das Ende meiner Schulaufbahn gewesen,
00:05:45: nach drei Versuchen 11. Klasse ohne weiterzukommen.
00:05:48: Mit einem Realabschluss in der Tasche, der quasi irgendwas, ich weiß nicht, was 3,5 oder so was zu dem Zeitpunkt war.
00:05:55: Wirklich sah nicht gut aus und dann habe ich es doch noch in dem letzten Durchlauf gepackt.
00:06:01: Vor allen Dingen weil ich mich getraut habe zu reden, weil ich mich getraut habe, um Hilfe zu bitten.
00:06:06: Und vielleicht stehst du auch manchmal vor Situationen, die dich überfordern, weil ich war völlig überfordert in der Zeit.
00:06:11: Ein Projekt bei der Arbeit, es kann familiäre Verpflichtungen sein, persönliche Ziele, die irgendwie unerreichbar scheinen.
00:06:16: Und vielleicht hast du das Gefühl, du musstest das auch alles alleine schaffen.
00:06:20: Aber hier ist doch die Wahrheit, du bist nicht allein.
00:06:23: Wir alle brauchen Unterstützung und es ist keine Schwäche, um Hilfe zu bitten.
00:06:27: Es ist eine der größten Stärken, die du entwickeln kannst.
00:06:31: Und ich sage es immer wieder gerne, die erfolgreichsten Menschen auf der Welt sind nicht erfolgreich geworden, weil sie es alleine geschafft haben.
00:06:39: Sie sind erfolgreich geworden, weil sie zur richtigen Zeit sich die richtigen Leute zur Seite genommen haben, die sie dabei unterstützt haben, ihre Ziele zu erreichen.
00:06:47: Und genauso mache ich das heute. Ich führe heute ein Unternehmen, ich habe Mitarbeiter, ich habe Mitarbeiter, die zusammen mit mir an meiner Vision arbeiten, die sich damit identifizieren.
00:06:55: Die sagen, ich bin bereit, mit dir gemeinsam an deinen Zielen zu arbeiten, weil alleine könnte ich das nicht schaffen, egal wie gut ich bin.
00:07:02: Ich kann alleine nicht so gut sein wie mit einem Team.
00:07:04: Eine Fußballmannschaft wird niemals mit einem Star erfolgreich sein, sondern nur, wenn die Mannschaft alles dafür tut, den Star in Szene zu setzen.
00:07:12: Und dann ist es die Mannschaft, die letztendlich glänzt und scheint und nicht nur dieser eine Star.
00:07:18: Und das ist wichtig. Das heißt, niemand erreicht große Dinge alleine und das gilt auch für dich.
00:07:23: Wenn du darfst dich auf andere verlassen und du darfst auch mal Schwäche zeigen, denn das ist einfach ein Mythos.
00:07:29: Der Mythos ist ein Mythos.
00:07:30: In seiner Zeit, diesen Mythos zu entlarven, loszulassen, sprich auch gerne mit anderen deinem Umfeld darüber, weil es ist immer noch so weit verbreitet, obwohl es tatsächlich doch auf der Hand liegt.
00:07:40: Die Vorstellung, dass du alles alleine schaffen musst, ist genau das. Ein Mythos.
00:07:43: Also, lass ihn los, öffne dich für eine Welt, in der du mit anderen zusammenwächst, gemeinsam stark bist und viel mehr erreichst.
00:07:49: Ja, und jetzt war so meine kleine Brandpräde hier gehabt im Podcast.
00:07:53: Ich finde es wirklich wichtig. Also, hol dir die Hilfe, trau dich.
00:07:57: Es muss nicht immer gleich Coaching sein oder sowas, wo du sagst, ich muss bezahlen.
00:08:01: Es reicht ja oft so, wie ich es damals gemacht habe, beim ersten Moment im Kumpel drüber zu sprechen.
00:08:04: Und darüber überhaupt erst mal zu merken, hey, man steht gar nicht alleine da mit all seinen Sorgen.
00:08:10: Das Wichtige ist, und das ist eben so das, was ich aus der Coaching-Erfahrung herausweiß,
00:08:14: oft ist es die Emotion, die glaubt, wir dürfen uns nicht mitteilen.
00:08:18: Das ist die Angst, dass jemand das doof finden könnte oder wir sind so hilflos, dass wir gar nicht wissen, wie.
00:08:23: Und ich kann dir einfach sagen, stell dir einfach die Frage, mit wem kann ich darüber reden?
00:08:28: Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn ich mich da offenbare, wenn ich über meine Gefühle spreche,
00:08:33: wenn ich sage, hey, ich komme grad nicht weiter und du wirst merken, dass oft in der Regel gar nichts Schlimmes passieren kann.
00:08:39: Und wenn doch, dann musst du kurz überlegen, ob es vielleicht die falsche Person war, die du jetzt im Kopf hast.
00:08:44: Denn ich habe die Erfahrung gemacht, es gibt immer Leute, die sofort da sind,
00:08:48: aber man muss eben sich auch mal trauen, um Hilfe zu bitten.
00:08:51: In diesem Sinne wünsche ich dir eine erfolgreiche Woche, eine gute Zeit,
00:08:55: und wenn du das nächste Mal vor einer großen Herausforderung stehst, erinnere dich dran,
00:08:58: du kannst jederzeit dir Hilfe dazu holen. Und das ist stark.
00:09:02: In diesem Sinne wünsche ich dir eine super Zeit.
00:09:05: Ich freue mich, wenn du nächstes Mal wieder einschaltest, wenn es heißt, krieg entbeseit der Podcast für deinen beruflichen und persönlichen Erfolg.
00:09:10: Und jetzt werde ich mich gemütlich mit meinem Team zusammensetzen und die nächsten Schritte angehen.
00:09:15: Bis dahin, alles Liebe, dein René.
00:09:18: [Musik]
00:09:28: Sehr gut.
Neuer Kommentar